Faserprodukte

Die meisten in Deutschland und der EU hergestellten Produkte basieren auf Vliesen (sog. "Non Woven's"). Aber auch die Verarbeitung zu Textilien ist möglich.

Vliese =>Formbauteile

Automobil-Innenraumkomonenten aus Pflanzenfasern haben sich zu einer festen Größe bei namhaften Fahrzeugherstellern entwickelt. Zusammen mit Schmelzfasern bilden die daraus hersgestellten Vliese die Grundlage für die Bauteilherstellung im Formpress-Verfahren.

Neben guten werkstofflichen Kennwerten sind es akustische Eigenschaften sowie das Bruchverhalten ohne spitze Kanten (passiver Insassenschutz), die für ihren Einsatz sprechen.

Vliese => Dämmstoffe

Auch Wärme- und Trittschalldämmstoffe basieren auf Vliesen. Trittschallprodukte werden stärker verdichtet als Wärmedämmstoffe, bei denen die über  Bauschigkeit erzielte Speicherung von Luft zu guten Dämmeigenschaften führt.

Die im Vergleich zu Mineral- und Schaum-dämmprodukten höhre Dichte sorgt für einen sommerlichen Hitzschutz. Darüber hinaus kann über die große Oberfläche Luftfeuchtigkeit gepuffert werden, was ein ausgewogenes Raumklima bedingt.


Textilien

Pflanzenfasern sind generell zum Verspinnen geeignet. Sowoh ihre Feinheit als auch ihre Festigkeit wirken sich auf die daraus hergestellten Garne aus.

Zur Herstellung von Bekleidungstextilien eigenen sich insbesondere feine und feste Fasern. Hier haben vor allem Flachsfasern interessante Potentiale.

Über technische Verfahren wie dem Dampfdruck-Aufschluss (DDA), aber auch spezielle Formen des Anbaus können regional erzeugte Hanffasern in Feinheiten produziert werden, die es ermöglichen, aus ihnen Stoffe mit hohem Tragekomfort zu fertigen.

 

Neue Produkte

Seit vielen Jahren wird an der Umsetzung der großen Potentiale von Pflanzenfasern im Spritzkunststoffbereich gearbeitet. Tatsächlich eignen sie sich aufgrund ihres Aufbaus und insbesonderer ihrer geometrischen Struktur ("Streckung") gut für die mechanische Verstärkung von Bauteilen. Umsetzungsschwierigkeiten ergeben sich aus ihren hygroskopischen Eigenschaften und ihrer Tendenz zum "verwollen", die ihre Dosierfähigkeit beeinflussen. Hinzu kommen Aspekte der Faser-Matrix-Interaktion.

In zahlreichen Forschungsprojekten wird an Möglichkeiten zum ihrem Einsatz gearbeitet.